holy one
Language:English

12 Poems contain holy one

1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:1.9-1.9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:1.9
German Translation
[1]  Die Gärten blühn im frischen Reiz der JugendBulbul hört von der Rosen Freudenkunde.
[2]  O Morgenwind kömmst du zu jungen Wiesen,Grüß mir Basilikon, Cypreß, und Rose.
[3]  Wenn mich des Wirths Knabe süß liebkoset,So weih' ich meine Wimpern ihm zur Bürste.
[4]  Du der mit Ambraschlägeln Ballen spielestSchlag mich Geschlagenen nicht mehr zurücke.
[5]  Ich fürchte, jene, die der Trinker spotten,Verlieren ihren Glauben selbst in Schenken.
[6]  Sey Männern Gottes Freund, es ist ein StäubchenIm Schiffe Noahs, dem die Fluth nicht schadet.
[7]  Begehr' kein Brot, verlaß der Erde Gasthof!Der Erde Wirth ermordet seine Gäste.
[8]  Was brauchts Palläste die zum Himmel reichenFür jenen der zuletzt im Staube schlummert?
[9]  O Kanaan's Mond! dein ist der Thron AegyptensZeit ists den finstern Kerker zu verlassen. Ich weiß nicht was du willst mit deinen Locken:Dein Moschushaar auf diese Art verwirrend.
[10]  Hafis trink Wein, betrinke dich, sey froh,Mach nicht zuletzt zum Fallstrick den Koran.

2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:12.11-12.11
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:12.11
German Translation
[1]  Der verlorene JusufKommt nach Kanaan, gräme dich nicht.Aus der Zelle des GramsWird ein Rosenbeet, gräme dich nicht.
[2]  Dieses traurige HerzWird beruhiget, werde nicht bös.Diesem störrigen KopfWird Vernunft zu Theil, gräme dich nicht.
[3]  Kehr't der Frühling des LebensZu des Wiesengrüns Brautbeet zurück,Wird die Nachtigall auchRosenzelte bau'n, gräme dich nicht.
[4]  Wenn der greisende HimmelEin Paar Tage nach Lust dir nicht thut,Denke, greisender LaufFodert Ungleichheit, gräme dich nicht.
[5]  Du verzweifle nicht, wenn duDas Geheimniß des Himmels nicht weißt.Denn es hüllet ein SchleyerViel Geheimniße des Himmels, gräme dich nicht.
[6]  Wenn der Strom des VerderbensDer Erwartung Gebäude zerstört,Bleibt im Wirbel der FluthRuh dein Steuermann, gräme dich nicht.
[7]  Willst du Wüsten durchwandern,Voll Begierde die Kaaba zu seh'n,Wenn die Distel dich sticht,Oder Dornenbusch, gräme dich nicht.
[8]  Zwar der Weg ist gefährlich,Und von ferne das Ziel nicht zu spähn,Doch bestehet kein Weg,Der nicht endiget, gräme dich nicht.
[9]  Meine Lage, die TrennungVom Geliebten, des Neiders Bemüh'n.Alles, alles durchschautGott, der Welten lenkt, sorge dich nicht.
[10]  Und so lange bei finstrerNacht im Wirbel der Armuth HafisDie Gebote vollzieht,Und den Koran lies't, gräme dich nicht.

3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:15.1-15.1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:15.1
German Translation
[1]  Wenn du vorbeigehst Ost am Ufer des AraxesSo küß' den Staub des Thals, durchwürze deine Seele.
[2]  Da wirst du Selma's Platz, den hundertfach ich küßteVoll vom Geschrey und Lärm der Karawanen finden.
[3]  Dort küße das Gepäck der Freundin, seufze klagend:Ich bin durch Flucht verbrannt, o helfe mir Geliebter!
[4]  Ich, dem eh guter Rath wie Lautenton verklungenMag jetzt durch Trennung klug denselben gerne hören.
[5]  Du schwärme bei der Nacht, denn in der Stadt der LiebeSind Schwärmer wohl bekannt dem Obersten der Wache.
[6]  Ganz eigen ist das Spiel der Liebe, setz den Kopf ausWenn du im Spiel verlangst den Ballen fortzuschlagen.
[7]  Mein Herz hat sich dem Aug des Freundes überlassenWiewohl Vernünftige sich Keinem überlassen.
[8]  Es schwelgt der Papagey im Zuckerfeld mit WohlbehagenDie arme Ameis schlägt aus Leid die Händ' zusammen.
[9]  Ich fleh' die Majestät des Schahes um Nichts Anders,Als daß Hafisens Nam' dem Kiel des Freundes entfließe.

4
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.5-16.5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.5
German Translation
[1]  Der Gärtner, dem fünf Tage langGespräch der Rosen ziemet,Er weiß wohl, daß der NachtigallDes Dornes Leiden ziemet.
[2]  In ihrer Locken Banden klag'Nicht über dein Verderben,Weil kleinen Vögeln in dem NetzKein Weheklagen ziemet.
[3]  Was hat der Trunkene der WeltZu thun wohl mit Geschäften?Da Rath und tiefe UrtheilskraftZu dem Geschäfte ziemet.
[4]  Ungläubig ist, wer auf dem WegDer Lieb' und Tugend prahlet,Weil, wenn er Tausende auch hat,Ihm doch Vertrauen ziemet.
[5]  Mit solchen Wangen, solchem HaarZu spielen sey verboten,Wenn immer Hyacinthen HaarJasminenantlitz ziemet.
[6]  Der trunkenen Narziße ziemtLiebkosungen zu spenden,So lang dem wüsten Herz die LustDes dunkeln Haares ziemet.
[7]  O Schenke sag', was weigerst duDas Glas herum zu geben?Da den Verliebten in dem KreisEin stetes Drehen ziemet.
[8]  Wer ist Hafis, daß er den WeinNicht ohne Lärmen trinket;Wer sagt daß armen LiebendenSo vieler Aufwand ziemet? 

5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.6-16.6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.6
German Translation
[1]  Wenn die Begierde nicht die RuhIn deiner Seele störet,So findest du den Weg gewißZu ihrem Angesichte.
[2]  Es sinnt die Nachtigall, wie sieDie Rose zur Freundinn mache,Die Rose aber sinnt daraufDie Nachtigall zu kränken.
[3]  Der Mörder eines LiebendenIst noch kein Herzensräuber,Wer um die Dienerschaft sich sorgtIst wahrhaft ein Gebieter.
[4]  Es ist gerecht, daß der RubinIm Herzen blutig schäume,Wenn rothe Glaskorallen ihnIm Handel überwiegen.
[5]  Die Nachtigall hat den GesangGelernet von der Rose,Woher denn sonsten das GeschwätzDas Kosen ihres Schnabels?
[6]  Du, der vorbeigehst an dem HausVon dem geliebten Freunde,Gieb Acht, daß an der Mauer duDen Kopf dir nicht verschlagest.
[7]  O Gott! gieb dem gereißten Freund,Dem Hundert KarawanenDer Herzen folgen, gieb ihm stets,Wo er auch seyn mag, Wohlseyn!
[8]  O Herz! wie wohl dir das GesprächDes wahren Heils gefallen,Verlaß' du doch die Liebe nichtDenn sie ist hoch zu ehren.
[9]  Der Sofi, der im Rausche krummDie Mütze aufgesetzet,Zerwühlet (trinkt er noch ein PaarVon Gläsern) seinen Turban.

6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.8-16.8
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.8
German Translation
[1]  Heil dir Schiras und deiner unvergleichlichen Gegend!Gott bewahr' dich vor dem Verfalle!
[2]  Hundertmal seyen gesegnet durch Ihn des Roknabads Fluthen,Weil sie Chisers Kristalle verspenden.
[3]  Zwischen Dschaferabad und dem weit berühmten MosellaWehet der Nordwind Ambragerüche.
[4]  Komm' nach Schiras und suche die Gaben des heiligen Geistes
[5]  Wer hat jüngst vom Kandelzucker Aegyptens gesprochenOhne daß Süßlippichte zürnten?
[6]  Ostwind bringst du mir von trunkenen Luliern Kunde?Welche Kunde von ihrem Befinden?
[7]  O mein Herz! wenn dein Blut das süße Mädchen vergießet,Soll es wie Muttermilch dir gedeihen.
[8]  Gott! erwecke mich nicht aus diesem Traum, denn es leistetMir das Bild des Liebchens Gesellschaft.
[9]  Wenn du Hafis die Leiden der Trennung befürchtest, o sag' mir,Dankst du nicht für die Zeit des Genußes?

7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:25.3-25.3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:25.3
German Translation
[1]  Mein wundes Herz hat Recht auf SalzVon deinen Lippen,Bewahr' das Recht, ich gehe fort,Sey Gott befohlen.
[2]  Du bist ein reines Wesen mirAus höhern Welten,Mit deinem Namen fängt das LobDer Engel an im Himmel.
[3]  O prüfe meine Redlichkeit,Wenn du d'ran zweifelst,Das reine Gold wird nur bewährtAuf der Kapelle.
[4]  Du sprachst: ich will Betrunk'ner dirZwey Küsse geben,Die Zeit ist da; doch giebst du mir,Nicht zwey, noch einen.
[5]  Schließ' deines Mundes Kästchen auf,Und streue Zucker,Laß nicht das Volk im Zweifel obDu einen habest.
[6]  Des Himmels Rad zerschlag' ich, wenn'sNicht gut sich drehet,Ich bin von denen nicht, die sichDrüber härmen.
[7]  Wenn du nicht willst, daß zu HafisDas Liebchen komme!O Nebenbuhler so entferneDich ein Paar Schritte.

8
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.28-28.28
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.28
German Translation
[1]  Sag' an die Kunde des Genußes, Vom Sitz der Seele steh' ich auf, Ich bin des Paradieses Vogel, Vom Netz der Erde flieg' ich auf.
[2]  Wenn du mich deinen Diener nennest, Thu' ich Verzicht auf Zeit und Ort, Und schwinge mich blos dir zu Liebe Hoch über alle Herrschaft auf.
[3]  O Herr! send' aus der Leitung Wolke Doch einen Regen mir herab. Eh' daß ich als ein leichtes Stäubchen Aus dieser Mitte fliege auf.
[4]  Sitz' anders nicht an meinem Grabe, Als mit dem Becher, mit Gesang, Ich stehe dann vor deinem Dufte Mit Springen und mit Tanzen auf.
[5]  Steh' auf! und zeige deine Höhe, O du, mein Abgott! süßen Gangs. Ich stehe, wie Hafis, von allem, Von Geist und Gütern gerne auf.
[6]  Ich bin zwar alt, allein im Dunkeln, Magst du mich wohl umarmen fest, Ich stehe dann zur Geisterstunde An deiner Brust als Jüngling auf.

9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:29.1-29.1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:29.1
German Translation
[1]  Bet', wenn du zum Kranken kommst, ein kleines Gebetlein, Oeffne deinen Rubin, daß er beseele den Leib.
[2]  Wer da kommt zum Besuch, ein Fatiha betet und gehet, Sag' ihm: Habe Geduld; siehe dann folget der Geist.
[3]  Du der Herzen Arzt, beschäme das Aeußre des Herzens, Meine Zunge beschwert Seufzer und Rauch von der Brust.
[4]  Fieberhitze verbrennt das Gebein, doch geht sie von hinnen, Liebesfieber verbrennt, aber es gehet nicht fort.
[5]  Wie das verbrannte Maal ist das Herz im Feuer zu Hause, Deinem Auge gleich schmachtet deßhalben der Leib.
[6]  Lösche nun wieder aus die Gluth mit den Thränen der Augen, Greife mir den Puls, zeiget er Leben noch an?
[7]  Jener, der mir zum Trunk die Flasche der Liebe gegeben, Sage, warum trägt er immer die Flasche zum Arzt.
[8]  Dein Gesang, o Hafis, hat mich mit dem Leben getränket, Laß den Arzt, und komm, singe vielmehr mir ein Lied.

10
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:29.16-29.16
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:29.16
German Translation
[1]  Herein zur Thür! Erleuchte nächtliches Dunkel, Durchwürz' die Luft Des Kreises geistiger Männer.
[2]  Räth dir der Mönch Nicht Liebesspiele zu spielen, Reich' ihm das Glas, Befeucht' damit sein Gehirne. Mit deiner Huld, Mit deiner lieblichen Tugend Heb' wie die Kerz' Empor das Haupt in Gesellschaft.
[3]  Dem Geist das Herz Empfehl' ich Augen und Brauen, O komm', o komm', Und schaue die Aussicht, den Bogen.
[4]  Der Stern der Nacht Der Trennung sendet nicht Strahlen. Steig' auf das Dach, Zünd' an die Leuchte des Mondes.
[5]  Bring' einen Staub Von uns edenisches Lüftchen Ins Paradies Und würz' die Düfte desselben.
[6]  Die Kutte setzt Mich in nicht kleine Verwirrung. Mach' mich zum Mönch Mit einem schmeichelnden Blicke.
[7]  Es weichen dir An Reiz die Schönen der Fluren, Drum sprich mit Huld, Jasminen, Pinien an.
[8]  Der Schenke spricht Viel überflüssige Dinge, Dich kümmr' es nicht, Du füll' den Becher mit Wein an.
[9]  Der Schönheit Schein, Verhüllt das Licht des Verstandes, O komm'! erleucht' Damit die Fackel der Sonne.
[10]  Uns ziemt es nicht, Nach dem Genusse zu geizen, Du weise uns An zuckersüße Rubinen.
[11]  Du küß das Glas Und giebs den Trunkenen über, Mit diesem Wort Durchwürz' den Duft des Verstandes.
[12]  Nachdem du viel Mit Mondgesichtern geliebelt, Präg' deinem Sinn Hafisens Lieder mit Fleiß ein.

11
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:29.17-29.17
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:29.17
German Translation

12
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:30.9-30.9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:30.9
German Translation
[1]  Der Freundes Wangen Flaum, Der selbst den Mond ergriffen, Ist zwar ein schöner Ring, Doch hat er keinen Ausweg.
[2]  Der Freundinn Augenbrau'n Sind stets des Glückes Wohnort, Dort reibe deine Stirn', Dort klage deine Nöthen.
[3]  Du Hefentrinker Dschems, O halte rein den Busen, Ein Spiegel ist er, ach! Vor dem sich nichts verstecket.
[4]  Der Zellenmänner Thun Macht mich zum Weinverehrer, Sieh' diesen Rauch nur an, Der meine Schriften schwärzet.
[5]  Sag' zu dem Teufel gram: Thu', was dir nur beliebet, Ich habe mich vor dir Zu Trunknen schon geflüchtet.
[6]  O Schenke, halt' das Glas Als Leuchte zu der Sonne, Und sag': hier zünde an Die Fackel deines Morgens.
[7]  O schütte Wasser aus Auf's Tagbuch unsers Thuns, Wegwaschest du vielleicht Damit der Sünden Zeiten.
[8]  Hafis hat angestellt Der Liebenden Versammlung, Daher sey dieser Platz Nie leer von seinem Daseyn!
[9]  Wird sich der Träumerei'n, Mit der sich Bettler schmeicheln, Wird sich derselben wohl Der Fürst einmal erinnern?